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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 91

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
91 Der letzte schlesische Herzog starb (1675) während der Regierung des Groen Kurfrsten. Dieser beanspruchte zwar die schlesischeu Besitzungen, allein der Kaiser nahm sie in Besitz. (<5. 52 und 63.) Sobald" Friedrich Il von dem Streite im Nachbarstaate hrte, hielt er den gnstigen Augenblick fr gekommen, die preuischen Rechte auf Schlesien geltend zu machen. Er erneuerte in Wien seine An-sprche auf die genannten Gebiete, auerdem auch auf Jgerudorf (S>. 31) und erbot sich zugleich, Maria Theresia als Erbin der sterrei-chischen Lnder anzuerkeuueu, ihr Hilfe gegen ihre Feinde zu leisten und die Wahl ihres Gemahls Franz von Lothringen zum Kaiser mit seiner Stimme zu untersttzen. Fr sterreich lagen die Verhltnisse zu damaliger Zeit nicht gnstig; seine Finanzen waren zerrttet, auch war es nicht ein Einzel-staat wie Preußen, vielmehr bildete jedes einzelne Land einen Staat sr sich mit eigener Verwaltung. Als Maria Theresia den König mit seinen Forderungen abwies, griff er zu den Waffen und rckte mitten im Winter mit einem schlagfertigen Heere in Schlesien ein. 2. Krieg. Nachdem der König die Grenze berschritten hatte, erlie er eine Proklamation, in welcher er die Schlesier beruhigte und ihnen ihre bestehenden Rechte zusicherte. Seine Milde und Gerechtigkeit, sein offenes, freundliches Weiert gewannen ihm bald die Herzen der Be-vlkernng. In den ersten Tagen des neuen Jahres (1741) rckte er in die Hauptstadt Breslau ein. Unterdessen zog ein sterreichisches Heer unter dem Feldmarschall Neipperg heran. Bei Mollwitz unweit Brieg kam es zu einer blutigen Schlacht. Die schon siegreich vordringenden sterreicher wurden durch den Feldmarschall Schwerin zurckgeworfen, und die Preußen er-rangen einen glnzenden Sieg. . ' Da sich die eingeleiteten Unterhandlungen zerschlugen, kam es im folgenden Jahre (1742) bei Chotusitz, eiue Meile nrdlich von Czaslau'), zu einer neuen Schlacht, in welcher die sterreicher zurckgedrngt wurden. u 3. Friede. Um gegen ihre anderen Feinde um so wirksamer vorgehen zu knnen, erklrte sich Maria Theresia jetzt zum Frieden bereit, der zu Breslau geschlossen wurde. Preußen bekam Nieder-schlesien und Oberschlesien bis zur Oppa ohne Jgerndorf und die Grafschaft Glatz, ein Gebiet von 40 000 qkm mit 1400 000 ') Sdstlich von Prag.

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 190

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
der Beresina. >) Napoleon verlie heimlich das Heer und floh in einem Schlitten nach Paris. Der Herr hatte gerichtet, und seine Hand hatte den bermtigen Kaiser schwer getroffen. 2. Preuens Erhebung. Napoleons Macht war vernichtet; die Morgenrte der Freiheit brach an. Der preuische General York, der Livland und Kurland er-obern sollte, schlo mit dem russischen General Diebitsch den Neutra-littsvertrag (30. Dezember 1812)von Tauroggen,-) nach welchem die preuischen Korps die Feindseligkeiten gegen Rußland einstellten. Zwar mute König Friedrich Wilhelm Iii., der in Potsdam von den Franzosen umstellt war, diesen Vertrag mibilligen und das kriegsrecht-liche Verfahren gegen York einleiten. Allein die kniglichen Boten wnr-den von den Russen zurckgehalten, und somit fhrte York das Kommando in der Provinz Ostpreuen weiter. Ilm freier handeln zu knnen, verlie der König seine Hauptstadt und begab sich nach Breslau. Von hier erlie er am 3. Februar 1813 einen Aufruf" zur Bildung freiwilliger Jgerkorps, und ein Erla vom 9. Febrnar ordnete die allgemeine Wehrpflicht aus die Dauer des Krieges an. Der König rief, und alle, alle kamen!" Aus allen Gauen Deutschlands strmten Freiwillige zu deu Waffen, Männer, Greise und Jnglinge, Vornehme und Geringe; sie alle wollten ihr Leben fr die Freiheit des Vaterlandes opfern. Auch zahlreiche Freikorps bildeten sich, so das Ltzow'sche mit der schwarzen Uniform und dem Totenkopse vor der Mhe.3) Was noch nie und nirgends erreicht worden ist, das vermochte der kleine, von den Feinden so arg ausgesogene preuische Staat im Jahre 1813: nicht weniger als 275 000 Streiter, smtlich Landeskinder, brachte er unter die Fahne, obgleich er damals nur 5 Millionen Einwohuer zhlte; von 17 Einwohnern war einer Soldat. Wer aber nicht mit hinaus in deu Krieg ziehen konnte, ') Nach russischen Angaben wurden 226374 Menschenleichen und 119370 Pferdekadaver verbrannt. Wieviele Tote bereits begraben waren, wei kein Mensch. 2) In Litauen, stlich von Tilsit. 3) Dem Ltzow'schen Freikorps geborte auch die 21 jhrige Heldenjnng-fvau Eleonore Prohaska aus Potsdam als Jger an. In dem Gefechte an der Grde wurde sie tdlich verwundet und starb am 5. Oktober 1813 in Dannenberg. Ihre Beerdigung erfolgte am 7. unter groen militrischen Ehren. Vergleiche ferner Krners Gedicht: Ltzows wilde Jagd" und Jger-lied", Landsturm", Frhlingsgru an das Vaterland", Erneuter Schwur" von M. von Schenkendorf.

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 109

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
109 . Von morgens frh bis abends spt war er unermdlich ttig. Schon um vier Uhr sa er an seinem Arbeitstische. Das Lesen der wichtigsten Schreiben, die Behrden oder Privatleute eingereicht hatten, war seine erste Beschftigung. Seine eigenhndig hingeschriebenen Rand-bemerkungen sind oft voll Witz oder beiendem Spott. Um neun Uhr besprach er mit hohen Offizieren wichtige Angelegenheiten des Heeres und hrte den Vortrag seiner Rte. Dann begannen die Audienzen; jeder hatte in wichtigen Angelegenheiten ungehindert Zutritt zum Könige. Die armen Leute," sagte er, wissen, da ich Landesvater bin, und oft haben sie gewi Grund genug, sich zu beschweren." Um zwlf Uhr wurde zu Mittag gespeist. Am Nachmittage unterhielt sich Friedrich mit Knstlern und Ge-lehrten, las wissenschaftliche Werke oder machte einen Spaziergang durch die Gartenanlagen. Abends erfreute er sich gern an einer musikalischen, Unterhaltung; denn leidenschaftlich liebte der König die. Musik, und stundenlang konnte er sich am eigenen Fltenspiel ergtzen. Dabei blieb aber dem geistvollen Fürsten noch Zeit zur Schriftstellern *) und Dichtkunst. Die hervorragendsten unter seinen Werken sind die Ge-schichte meiner Zeit" und die Geschichte des Siebenjhrigen Krieges". In jedem Frhjahre und Sommer bereiste Friedrich seine Provinzen, musterte die Truppen und sah nach, ob das Land gut ver-waltet wrde.2), 3. Sein Tod. Die Mhseligkeiten des Krieges und die stete Arbeit schwchten allmhlich die kernige Gesundheit des groen Knigs. Er war in spteren Jahren oft leidend, dazu stellte sich eine schmerz-hafte Krankheit, die Waffersucht, ein. Im Bette konnte er nicht liegen, und Tag und Nacht sa er in einem Sessel; nie aber gab der hohe Kranke ein Zeichen des Schmerzes von sich. Im Jahre 1786 schlo der groe König und Kriegsheld sein tatenreiches Leben im Alter von 74 Jahren, im 47. Jahre seiner Regierung. Die Nachricht von seinem Tode versetzte seine Untertanen in die tiesste Trauer, erregte aber auch in weiteren Kreisen die grte Teilnahme. Ein sterreichischer Minister brach bei der Todesnachricht in die Worte aus: Wann wird einen solchen König wieder das Diadem zieren?" Seine irdische Hlle fand in der Garnifonkirche zu Potsdam ihre letzte Ruhesttte; aus dem Sarge des Fürsten stehen die einfachen Worte: x) Seine in franzsischer Sprache geschriebenen Werke umfassen 31 Bnde. 2) Erg. Nr. 13. Vergl. Geibels Gedicht: Sanssouci"; Wacker, Lesebuch Iii, Nr. 157.

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 269

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
269 und Zivilbeamten. Da ferner ohne den Kronprinzen keine die Landes-Verwaltung und die Leitung der Operationen betreffende Verfgung erlaffen werden durfte, fo lag die Oberleitung des Krieges tatschlich in seinen Hnden. 1866 bertrug ihm sein Vater den Oberbefehl der die Ii. Armee. Auf schwierigen Wegen drang er durch die Psse des Riesengebirges nach Bhmen vor und warf die sterreicher in den Schlachten von Nachod, Skalitz und Trauten au zurck. Die Entscheidungsschlacht bei Kuiggrtz wurde durch das rechtzeitige Eintreffen und den mutigen Angriff der kronprinzlichen Armee fr Preußen gewonnen. Im Kriege von 1870 und 1871 erhielt der Kronprinz den Oberbefehl der die Iii. Armee, die vorzugsweise aus sd-deutschen Truppen zusammengesetzt war. Keiner wre wohl geeigneter gewesen, bei den Sddentschen die Tage vou 1866 leichter vergeben zu machen, als der leutselige und von allen geliebte prenifche Kronprinz. Vor dem Ausbruche des Krieges eilte Friedrich Wilhelm ach Mnchen. Mit Begeisterung wurde er empfangen, und donnernder Jubel begrte ihn, als er an der Seite des jungen Bayernknigs durch die Straen der Haupt-stadt fuhr. Am Abende im Theater scholl dein Könige und seinem hohen Gaste allgewaltiger Zuruf entgegen. Der Kronprinz trat vor und verneigte sich vor der stehenden Menge, die in neuen Jubel ausbrach. Als dann ein Schauspieler in einer Anrede die Worte aussprach: Treue um Treue; Heil, dreimal Heil dem hohen Frstenpaar, dem Deutschlands alte Treue heilig war," erschtterte eiu mchtiger Beifallssturm die weiten Hallen. Tief ergriffen trat der König mit dem Kronprinzen heran, und beide reichten sich angesichts der jubelnden Menge die Rechte zur Besieglng des Bunde?. Norddeutsche und sddeutsche Truppen kmpften nach Ausbruch der Feindseligkeiten mit Begeisterung unter des Kronprinzen weiser Fhrung und erfochten mit ihm Sieg anf Sieg. Die ersten blutigen, aber sieg-reichen Schlachten bei Weien brg und Wrth besttigten das Feldherrntalent des Prinzen. Der König schmckte zum Zeichen besonderer Anerkennung die Heldenbrust seiues siegreichen Sohnes mit dem Eisernen Kreuz erster Klaffe. Der Kronprinz war der erste, dem diese Auszeichnung verliehen wurde. Nach diesen khnen Waffen-taten verfolgte er den geschlagenen franzsischen Marschall Mae Mahon und erwarb sich von neuem groen Ruhm tu der Schlacht bei Sedau, wo er auch zum erstenmal seit Beginn des Krieges mit seinem Vater zusammentraf. Whrend der Belagerung von Paris nahm der Kronprinz seilt Hauptquartier ebenfalls zu Versailles, und manchen Aussall der

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 272

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Ehrlich- etoroutft. Auf bcn Rat bewhrter rzte sichte der Kronprim m England. Tirol und San Nemo Heilung. Das bel nahm zedoch von Tag zu Tag zu. Die rzte mnten sogar, um den hohen Kranken vor dem Erstickungstode zu bewahren, die Luftrhre aufschneiden und eine silberne Rhre (Kanle) einsetzen. Der ritterliche Held, der so oft. und so fhlt dem Tode ans dem Schlachtfelde ins Auge'geschant hatte, sollte das Opfer einer schleichenden Krankheit werden. 2. Der Dulder auf dem Throne. Am 9. Mrz 1888 wurde dem kranken Kronprinzen im Garten seines Schlosses in San Remo eine Dusche berreicht mit der Aufschrift: An Seine Majestt, den Deutschen Kaiser. Mit trnen in bcit Augen gab er sie ungeffnet zurck; b% wenigen Worte auf der Adresse hatten ihm genug gesagt. Nichts konnte den neuen Kaiser jetzt mehr in San Nemo halten. Trotz der schweren Krankheit, trotz der eisigen Winterklte eilte er hin zur Totenbahre seines Vaterv, den er lebend nicht hatte wiedersehen.sollen, hin zu seinen geliebten Untertanen. .In Charlotten brg, wo es ruhiger war als in der Hauptstadt Berlin, nahm Kaiser Friedrich seine Residenz. Tief bewegt fchante er hier vom Fenster nieder, als die Leiche seines teuren Vaters an dem Schlosse vorbergefhrt wurde; ihn zur letzten Ruhesttte zu geleiten, war ihm nicht vergnnt. Einige Wochen schien es. als ob eine Besserung jn dem Befinden des Kaisers eingetreten sei. luid Hoffnungsfreubig blickten die Augen aller Deutschen nach Charlottenburg und Schlo Friedrichskrn" bei Potsdam, wohin spter die Residenz des Kaisers verlegt war. Trotz seines^ leibeuben Zustandes widmete sich Friedrich Iii. den Regiernngs-gefchiften. Schon am 12. Mrz verffentlichte er eine Botschaft An Mein Volk" und einen Erla An den Reichskanzler". Beide Dokumente wurden mit groer Befriedigung von em deutschen Volke ausgenommen; denn beide legten Zeugnis ab von der Weisheit, Milde und edlen Absicht des geliebten Kaisers. Die Besserung in dem Befinben des Kaisers war nur eine scheinbare; schon bald wandte sich die Krankheit zum schlimmeren, und unsgliche Schmerzen hatte der Fürst zu erdulden, die er aber mit standhafter Geduld und vollster Ergebung ertrug. .1. Sein Tod. Am M.orgen des 15. Juni') trat die Kaiserin zum letztenmal an das Schmerzenslager des geliebten Gatten und mit ihr die ganze knigliche Familie. Noch einmal lie der Kaiser sein lebens- Am 18. Juni, dem Jahrestage der Schlacht von Belle-Allianee. trug man den zweiten Deutschen Kaiser zu Grabe.

6. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 273

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
mdes Auge auf feilten Geliebten ruhen, jedem einen Blick voll Liebe und tiefster Wehmut schenkend; dcum fiel er in einen Halbschluminer. Nach wenigen Augenblicken war der zweite Kaiser des neu errichteten Deutschen Reiches, der Liebling des gesamten deutscheu Volkes, in ein befferes Jenseits hinbergegangen. Nur 99 Tage hat Kaiser Friedrich Iii. regiert, nur eine Spanne Zeit, aber trotzdem wird fein Andenken bei feinen dankbaren Untertanen fortleben bis in die fernsten Zeiten. Seine letzte Ruhesttte fand der Friedenskaiser in einer herrlichen Grabkapelle neben der Friedenskirche in Potsdam an der Seite seiner schon frher Heimgegangenen Shne Sigismund und Waldemar.]) Der Tugenden, die ihn schmckten, der Siege, die er auf den Schlachtfeldern errungen hat, wird dankbar gedacht werden, solange deutsche Herzen schlagen, und unvergnglicher Rnhm wird feine ritterliche Gestalt in der Geschichte des Vaterlandes verklren"; mit diesen Worten ehrte der Sohn bei seiner Thronbesteigung den der gesamten deutschen Nation so frh eittriffenen, geliebten Kaiser. Die Kaiserin Friedrich. 1. Die Jugendzeit. Die Kaiserin Friedrich, eine Tochter der Knigin von England, wurde am 21. November 1840 geboren. Sie erhielt eine sorgfltige Erziehung und fchon frhzeitig einen vorzglichen Unterricht; bereits als Kind konnte sie drei Sprachen gelufig sprechen, und da sie fr Malerei und Musik viel Talent zeigte, wurde sie auch hierin ausgebildet. Manches kunstvolle Bild ist aus ihrer Hand hervorgegangen. Daneben arbeitete sie auch fleiig im Blumen- und Gemsegarten und bte sich in den weiblichen Handarbeiten. Ihr Vater, Prinz Albert von Sachsen-Kobnrg, machte sie spter selber mit den Sitten und Gebruchen der Deutschen, namentlich auch mit der Geschichte Preuens, eingehend bekannt. 2. Die Hausfrau. Im 18. Lebensjahre vermhlte sich die Prinzessin Viktoria mit dem Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen. Die Hochzeit wurde in London mit aller Pracht gefeiert; dann reiste das hohe Paar nach Berlin, wo ihm von den Bewohnern der Hauptstadt ein glnzender Empfang bereitet wurde. Der Prinz und feine Gemahlin bezogen dasselbe Schlo, in dem einst König Friedrich Wilhelm Iii. und die Knigin Luise gewohnt hatten. Zn ihrem eigenen Lieblings-ausenthalte whlte sie die Gter Bornstedt und Eiche (bei Potsdam >. ') Erg. Nr. 42 und Unser Fritz" von E. Wildenbruch, ferner Wilhelm I. und Friedrich Iii." von Freundgen, Wacker, Lesebuch Iii, Nr. 199. Brockmann. Lehrbuch der Geschichte. Iii. ig

7. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 200

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
200 Unt> r6aib batnuf ai Gouverneur nach Mnster in Westfalen gesandt Nach der unglcklichen Schlacht be. Jena wollte er Magdeburg von den .tetc,n' ^tte a6er teiber 3u wenig Soldaten. Mutig schlug er sich durch groe franzsische Heerhaufen bis Lbeck durch; hier mute er sich T il)m Qn Pulver und Blei und auch an Lebensmmeln fehlt? wie er sich schriftlich bescheinigen lie. . m ^as prensiische Volk die Baffen ergriff, um sich dem franzsische,. fmleft.clen' Bcher sofort auf dem Plaue und wurde zu, f B Ii11 ichlesischei, Arme- ernannt. Er schlug die Frauzofen au ,nm I - ft fc Wefe H-'d-nwt von feinem dankbaren Könige Lu ,Ifiltt' a*>0t,m- St,n -rsten Tage der Sller, fdljfacht de, Leipzig besiegte er allein die Feinde bei Mckern und Iruq Im, rntl, m'06 fc -ndgltigen Entscheidung dieses Ringkampfe wesent. Sie Lh' W" 8!ubtanb uman"te d->- Heldengreis und sprach: habendasbeste getan, sie sin d der Befreier De ntschland s,-1814s feite Blcher als erster der den Rhein, siegte in manchem blutigen U, iparis'el5"8 5 ,einem fi6nise 11 "b den siegreichen Truppe,, trnh3"^1' 6ci '"urte Blch-r- Ps-rd von einer Kugel ge. troffen und begr.,b den greifen Helden im Falle unter sich. Mehrmals sprengten die feindlichen Recker der ihn hinweg, und nur durch die Umficht feines Adjutanten wurde der Marschall vor der Gesaugeuschast geschtzt. Als es au, Soge der Schlacht bei Waterloo heftig regnete, sprach er zu seinen Soldaten Fnfer Verbndete von der Katzbach, da sparen wir nnserm Könige wieder v,el Pulver Nach dieser glcklichen Schlacht lobte er die mutigen Kampfer unter anderem mit den Worten, .Nie wird Prenen untergehen, wenn eure Sohne und Enkel euch gleichen." Blcher war nicht blo ein khner und unerschrockener Befehlshaber' sondern ein Feldherr, der hell und groß das Wesen des Krieges und seiner Sf tot ' Stacht zeigte sich Blcher auerordentlich ruhig kaltblu ig; mi dichtesten Kugelregen rauchte er seine Pfeife. Aber im geeigneten Augenblicke sprengte er wie ein Jngling an der Spitze seiner Re.terel aus den^Femd los und teilte sein Feuer und seine Begeisterung den Soldaten mit ^n der Verfolgung war er rastlos und setzte nach einer ge-wonnenen Schlacht die letzten Krfte von Mann und Ro daran, um dem Komge etne neue Schlacht zu sparen". Die Soldaten hingen an ihm, wie an fc U Ju6rlten Xf)m Iaut entgegen, wenn er auf seinem Schimmel Reihen entlang sprengte und manchmal mit scherzenden, manchmal mit anfeuerte nnt packenden Werten sie zum Marschieren und Kmpfen ^ Bescheidenheit und schlichtes Wesen bewahrte auch spter der groe Heerfhrer. Als ihn ein alter Mitschler mit Durchlaucht" anredete, wurde er unwillig und sprach: Nrrischer Kerl, was fllt dir ein? Wir nennen un du wie frher," und als die Universitt zu Oxford den alten Haudegen mit dem Doktortitel auszeichnete, sagte er: Dann mssen sie Gneisenan

8. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 201

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
201 mindestens zum Apotheker machen; denn wir gehren immer zusammen. Rhmte man seine Heldentaten zu sehr, dann pflegte er zu sage: Das war der Preußen Tapferkeit, Freund Gneisenaus Besonnenheit,. Von mir ein bichen Verwegenheit Und Gottes groe Barmherzigkeit." Seine letzten Lebensjahre verbrachte der gefeierte Held auf seinem Gute iu Schlesien. Als er auf dem Sterbebette lag, kam der König selber, um von seinem tapferen und verdienstvollen General Abschied zu nehmen. Blcher starb in einem Alter von 77 Jahren. Er gehrt zu den gefeiertsten und be-kanntesten Helden aus den Freiheitskriegen; in Berlin und Breslau erheben sich seine Standbilder. Manches wei das Volk noch heute von ihm zu erzählen.

9. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 248

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
248 Wohl hatten auch die deutschen Truppen bei solch beispiellosen Erfolgen schwere Verluste an Menschenleben zu beklagen. 6200 Offiziere und 120 000 Mann waren tot oder verwundet;^) aber nur eine Fahne8) und sechs Geschtze hatten die wackeren Streiter bei dem ungleichen Ringen eingebt. Voll Dank im Herzen gegen den obersten Leiter und Lenker der Schlachten berichtete Kaiser Wilhelm I. am 'Z. Mrz an seine hohe Gemahlin, die Kaiserin Augusta: Der Herr der Heerscharen hat berall unsere Unternehmungen sichtbar gesegnet und diesen ehrenvollen Frieden in seiner Gnade gelingen lassen. Ihm sei die Ehre! Der Armee, dem Vaterlande mit tieferregtem Herzen Meinen Dank." 7. Rckkehr in die Heimat. Im Mrz 1871 kehrte das siegreiche Heer unter Fhrung seiner ruhmgekrnten Feldherren in die deutschen Gaue zurck, berall mit der grten Begeisterung und mit unbeschreiblichem Jubel begrt. In allen Kirchen wurde ein Fest-gottesdienst abgehalten, um Gott sr seine auerordentliche Hilfe in dem groen, glcklichen Kriege zu danken.3) ') Der Gesamtverlust betrug 28 000 Tote, 88 000 Verwundete und 12 000 Vermite bei den Deutschen; von den Franzosen starben auf deu Schlachtfeldern oder an ihren Wunden 89 000 Mann. 2) Sie wurde von der 5. Kompagnie des 2 Bataillons vom 61. Infanterieregiment in den Kmpfen bei Dijon verloren und am Tage nach der Schlacht von den Feinden mit Blut getrnkt, zerschossen und zerbrochen unter einem Hgel von Leichen gefunden. König Wilhelm verlieh dem Bataillon unter ehrenvoller Anerkennung seiner Tapferkeit eine neue Fahne; der Dichter I. Wolff hat den Vorgang in dem Gedichte: Die Fahne der Einnndsechziger" besungen. 3) Vergleiche Geibels Gedicht: Im Mrz 1871"; Wacker Lesebuch Iii, Nr. 62.

10. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 325

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
325 schiedenen Stilarten wurden die Trger der modernen Beleuchtungskrper. In Kchen und Ezimmern glnzen getriebene Gebrauchsgegenstnde aus Kupfer, Zinn und Zink; die Schrnke sind gefllt mit herrlichen Trink- und Egeschirren aus Kristall und Glas, aus Majolika und Porzellan. Wundervoll siud die Stickereien bei der Wsche, bei Vor-hngen und Decken. Die Gold- und Silberschmiede wetteifern in ihren Arbeiten mit den Meistern ihrer Vorbilder, die Tpferkuust (Keramik) erhielt durch die Ideen der Maler und Bildhauer einen neuen Auf-fchwung, die Kleinplastik schafft kunstvolle Erzengnisse in Bronze, Porzellan und Terrakotta, und selbst die bunten Plakate ^Etiketten) der Geschfts-Welt zeigen den Eiuslu der alles beherrschenden Kunst. 6. Die Dichtkunst. Whrend Goethe und Schiller die Vorbilder fr ihre Dichtungen aus dem klassischen Altertum holten und eine Ver-bindnng der antiken Kunst mit der modernen Bildung erstrebten, gingen die Romantiker aus das Mittelalter mit seinen Ritterburgen, seinen Minnesngern und seinem kindlich-srommen Glauben zurck und suchten ihre Poesien mit christlichen Ideen zu durchdringen. Aber auch die herrlichen Dichtungen des romanischen Sdens, eines Dante und Petrarca, eines Cervantes und Calderon, sowie die Dramen Shakespeares und die literarischen Erzeugnisse des Orients verpflanzten sie in guten ber-setznngen auf deutschen Boden. Die Begrnder dieser Richtung waren Ludwig Tieck und die Brder von Schlegel, ihre Anhnger u. a. Clemens Brentano, Friedrich von Hardenberg (Novalis), Adalbert von Eh amissa und Joseph von Eichendorff. Als bedeutende Dramatiker zeichneten sich Heinrich von Kleist und der Wiener Franz Grillparzer aus. Whrend der Freiheitskriege lieen die vaterlndischen Dichter ihre begeisternden Lieder erschallen und wirkten mchtig auf die einmtige Erhebung des deutschen Volkes ein. Ernst Moritz Arndt forderte seine Mitbrger auf, die Schandfetten zu.zerreien", und seine frischen, kernigen Lieder: Der Gott, der Eisen wachsen lie," Was ist des Deutschen Vaterland?" und Was blasen die Trompeten?" find heute noch uicht vergesseu. Theodor Krner, der feurige Snger von Leier und Schwert", starb den Tod frs Vaterland, Max von Schenkendorf feierte die Wiederherstellung Deutschlands und besang Kaiser und Reich und den Rheinstrom mit seinen Ritterburgen, Friedrich Rckert hat in seinen Geharnischten Sonetten" seines Volkes Schande und Sieg in Glutbuchstaben niedergeschrieben"; durch seine meisterhasten bersetzungen erschlo er den Orient mit seinen zauberhaften Poesien. Die hervorragendsten Mitglieder des schwbischen Dichter-
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